Ausbildungsziel der Höheren Lehranstalt für Bautechnik - Bauwirtschaft

Die Höhere Lehranstalt für Bautechnik verfolgt primär das Ziel, ein fundiertes Verständnis über die für das Fachgebiet bedeutsamen Methoden, Materialien und Fertigungsverfahren durch einen Unterricht in Theorie und Praxis zu vermitteln und die für den Beruf erforderliche Sicherheit in der Anwendung durch projektorientierte Arbeiten zu erreichen. Der allgemeinbildende Unterricht, sowie eine auf die Berufspraxis abgestimmte betriebswirtschaftliche und rechtliche Bildung vervollständigen die Ausbildung.

Die Ausbildung erfolgt insbesondere in den Gebieten der Planung, Organisation, Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung, Bauvertragswesen und Preisermittlung, weiters der Konstruktion, Berechnung und Dimensionierung von Bauteilen und Bauwerken. Ergänzt wird diese bautechnische Ausbildung durch die Vermittlung umfassender Kenntnisse bezüglich Bauleitung und Baumanagement.

Darüber hinaus vermittelt sie die für die Berufspraxis erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten aus der bau- und holzbautechnischen Produktion.

Die Qualifikationsbereiche Baukonstruktion, Tragwerke, Baubetrieb, Vermessungswesen und Geoinformation, sowie Infrastruktur bilden den Kern der Bautechnik-Ausbildung. Die fachpraktische Ausbildung im Bauhof sowie in den Werkstätten und Laboratorien bildet einen integralen Bestandteil dieser Qualifikationsbereiche.

Schwerpunkt Bauwirtschaft

Projektabwicklung, Ressourcen, wirtschaftliche Betriebsorganisation, Finanzierung. Die reibungslose Abwicklung von Bauprojekten unter Berücksichtigung kaufmännischer Erfordernisse steht im Vordergrund. Vermittelt werden Kenntnisse in Konstruktion und Darstellung von Bauwerken und Bauteilen, sowie die Entwicklung und Umsetzung von Projekten unter Berücksichtigung des jeweiligen Ressourceneinsatzes (Personal, Maschinen, etc.).

Ebenso werden die Berechnungen von Bauwerksteilen, egal ob diese aus Holz, Stahl oder Beton sind, unterrichtet. Die Komplexität der Planungs- und Ausführungsprozesse bei der Abwicklung von Bauvorhaben nimmt ständig zu. Der Ausbildungszweig Bauwirtschaft soll den Schülern zusätzlich zum fundierten Fachwissen die wirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen dieser Planungs- und Ausführungsprozesse vermitteln. Überdies werden im Rahmen der Module Rechnungswesen und Städtischer Tiefbau die bedeutenden Bereiche des Ausbildungsschwerpunkts Tiefbau beleuchtet.

Dies soll die Studierenden in die Lage versetzen, Problemstellungen in einem größeren Zusammenhang zu erkennen, diese Zusammenhänge zu analysieren und die Ergebnisse darzustellen.

Im Bereich des Baumanagements befähigen umfassende Kenntnisse von Baugesetzen und Baunormen, von Baustellenorganisation, Ausschreibungen, Projektmanagement, Bau- und Betriebsökonomie, Kalkulation und Vergabe von Bauleistungen die Absolventen leitende Funktionen in der Bauwirtschaft zu übernehmen.

Berufsmöglichkeiten Bauwirtschaft

Aufgrund der vielfältigen Ausbildung im "2. Bildungsweg" gibt es ein großes Angebot an Berufsmöglichkeiten in der Bauwirtschaft und im gesamten Bau- und Baunebengewerbe als Selbständige, Angestellte oder Beamte im öffentlichen Dienst. Einschlägige Berufs-Berechtigungen gemäß Gewerbeordnung und Ingenieurgesetz.

Zugang zu Berufen

Die HTL- Ausbildung vermittelt eine höhere berufliche Bildung, die am Arbeitsmarkt unmittelbar umsetzbar ist und die Verwendung in gehobenen Berufen ermöglicht. In 6-8 Semestern zum „Ingenieur“. Kurze Berufsausbildung mit besten Job-Aussichten. Die AbsolventInnen verfügen über einen vergleichbar hohen beruflichen Ausbildungsstand wie Absolventen postsekundärer Ausbildungsgänge in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und können ähnliche Verantwortungen übernehmen sowie entsprechende Aufgaben ausüben.

Für die selbständige Erwerbstätigkeit müssen neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Ausübung eines Gewerbes die allfälligen spezifischen Praxis- und/oder Befähigungsprüfungsnachweise erfüllt werden.

AbsolventInnen der oben angeführten Lehranstalten können nach Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen zum Beispiel Gewerbeunternehmen des Wärme-, Schall- und Branddämmers bzw. des Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigers führen, bzw. die Meister- oder Befähigungsprüfung des Betonwaren-, Kunststein- und Terrazzoerzeugers, Dachdeckers, Stuckateurs und Trockenausbauers sowie des Bau-, Zimmer-, Steinmetzmeisters oder für das technische Büro ablegen.

Einsatzgebiete und Tätigkeitsfelder Bauwirtschaft

Die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Lehranstalt für Bautechnik- Bauwirtschaft können ingenieurmäßige Tätigkeiten auf dem Gebiet der Projektentwicklung und des Entwurfs, der Planung und Konstruktion, der Bauausführung und des Baumanagements sowie der Bauwerksinstandhaltung und der Bauteilproduktion ausführen.

Sie werden in der Bau- und Baustoffindustrie, in Baufirmen, in Architektur- und Ingenieurbüros, in Baumeister-, Zimmermeister- und Holzbaubetrieben, in der öffentlichen Verwaltung, in Immobilienverwaltungsbetrieben, im städtischen Tiefbau, im Stahlbetonbau, bei Bauträgern und Bankinstituten sowie in Betrieben des Baunebengewerbes eingesetzt. Auch die Leitung von Projekten und die Führung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zählen zu den typischen Aufgaben der Absolventinnen und Absolventen.

Kompetenzfelder des Ausbildungsschwerpunkts Bauwirtschaft

In Ergänzung und teilweiser Präzisierung der im allgemeinen Bildungsziel angeführten allgemeinen und berufsbezogenen Kompetenzen besitzen die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Lehranstalt für Bautechnik- Bauwirtschaft im Besonderen ein fundiertes Verständnis über den Aufbau und die Funktion von Bauwerken sowie über die in der Bautechnik bedeutsamen Methoden, Materialien und Fertigungsverfahren, das sie im Theorieunterricht (Baukonstruktion, Tragwerkslehre, Baubetrieb, Tiefbau und Infrastruktur) und im Praxisunterricht (Baupraktikum und Produktionstechnik) erworben haben: